Wir lieben, was wir tun
Evangelische Jugend Duisburg
Die Evangelische Jugend verbindet die Jugendarbeit der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises zu einer Arbeitsgemeinschaft. Zielgruppe evangelischer Jugendarbeit sind alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen dem 6. und dem vollendeten 27.Lebensjahr, die sich freiwillig beteiligen.
Evangelische Jugendarbeit findet vor allem im Freizeitbereich der Kinder und Jugendlichen statt und sie begleitet Kinder und Jugendliche bei ihrer Identitätsentwicklung und ergreift Partei für Kinder und Jugendliche.
KONTAKT:
Evangelisches Jugendreferat Duisburg
Am Burgacker 14-16
47051 Duisburg
Synodaler Jugendreferent
Edgar de Haan
Tel.: 0203-29513227
mail: ev.jugendreferat at kirche-duisburg.de
Herzliche Einladung
zur 7. stadtweiten ökumenischen Friedenslichtaussendung
Sonntag, den 11.12.2016
um 19.00 Uhr
in der Jesus-Christus-Kirche
Arlberger Str. 12
47249 Duisburg-Buchholz
Im Anschluß gibt es warme Getränke und selbstgebackene Plätzchen
Eine ökumenische Veranstaltung der
Ev. Jugend Duisburg
DPSG Bezirk Duisburg
BDKJ Stadtverband
Ev. Kgm. Trinitatis
Zauberessen, Suppenkasper und EM-Wochen
Ein Jugendzentrum mit Biss
von Franziska Leupold
Das Evangelische Jugendzentrum Neudorf-West in der Gustav Adolf Straße ist
auf den ersten Blick ein unscheinbares Gebäude. Die Graffitis und über die Jahre gesammelten Nachrichten neben der Eingangstür sind ein erster, kleiner Hinweis auf das Leben, das sich hinter der
Fassade verbirgt. Als ich ankomme, ist es noch recht ruhig. Hausaufgabenbetreuung. Ein paar Jugendliche und Kinder schwirren über den Gang. Es riecht nach Essen. Während das Gemüse vor sich hin
brutzelt und das Nudelwasser langsam zu kochen beginnt, nimmt sich Honorarkraft, und ihres Zeichens Küchenchefin, Ulrike Vollmer ein paar Minuten Zeit, um mit mir über das Konzept „Mittagstisch“
zu sprechen.
„Die [Kinder] kamen hierhin, standen an der Arbeitsplatte, zitternd und haben uns nach Brot
gefragt.“, beschreibt sie die Situation, als sie vor vier Jahren angefangen hat hier zu arbeiten, „Wir haben uns dann einfach überlegt, ob wir irgendwas dagegen tun können.“
‚Wir‘, das sind in erster Linie Christine Leupold, Leiterin der Einrichtung, und Ulrike Volmer.
In diesen vier Jahren hat sich das Konzept Mittagstisch etabliert. Zu dem kleinen Budget, das man extra für dieses Projekt, mit Unterstützung der Stadt Duisburg, eingerichtet hat, liefert
zusätzlich jede Woche die Duisburger Tafel eine Kiste mit verschiedensten Lebensmitteln, die nicht nur zum Mittagessen beiträgt, sondern auch die Möglichkeit offeriert, den Kindern und
Jugendlichen jeden Tag frisches Obst und Gemüse während der gesamten Öffnungszeit anbieten zu können.
Für ein Drei Gänge Menü reicht es nicht, doch mit viel Kreativität und Elan schaffen es Ulrike Volmer und gelegentlich helfende, ehrenamtliche Hände, den Kindern und Jugendlichen an vier Tagen
die Woche abwechslungsreiche Gerichte zu bieten. Dienstags gibt es das „Zauberessen aus der Kiste“ – heute beispielsweise eine gemüsereiche Tomatensoße mit Nudeln -, mittwochs die „Kulinarische
Reise um die Welt“, bei der jede Woche eine andere Landesspezialität herausgesucht und gekocht wird und der Donnerstag ist für den „Suppenkasper“ reserviert. Fleisch gibt es selten. „Wir sind zu
95% vegetarisch“, erklärt Ulli, wie sie eigentlich von jedem hier gerufen wird, „…weil das Budget einfach nicht reicht“
Den Freitag deckt Saskia Witzke, eine junge Mutter und Gemeindemitglied aus der direkten Nachbarschaft, mit ihrem Kochkurs ab. Ein Highlight für die Kinder, die sich an diesem Tag auch einmal
selbst als kleine Köche probieren dürfen.
Trotz der finanziellen Einschränkungen lassen sich die Mitarbeiter nicht entmutigen. Sie lassen sich immer etwas Neues einfallen, um den Mittagstisch kreativ zu gestalten und den Kindern nicht
nur ein ausgewogenes Essen zu bieten, sondern dabei auch noch Wissen zu vermitteln. In dem Raum, in dem dienstags bis freitags zusammen um 15 Uhr gegessen wird, hängt eine Landkarte und eine
Tafel, die regelmäßig zum Einsatz kommen, wenn es Mittwoch auf die „Reise um die Welt“ geht. „Wir suchen gemeinsam die Länder, wir markieren sie auf der Tafel und reden über dieses Land.“,
erzählt Ulrike mir und erwähnt dabei noch eine Besonderheit, die sich das Team ausgedacht hat. Von Anfang Juni bis Anfang Juli stand das Jugendzentrum ganz im Zeichen der Europameisterschaft und
so schickte man die „Reise um die Welt“ in die Halbzeit, um die „EM – Wochen“ zu feiern. Mittwochs gab es also anstatt einer Landesspezialität rund um den Globus gleich vier Gerichte auf einmal,
jeweils aus den Gruppen der Europameisterschaft zusammengestellt, angefangen bei Gruppe A. Ein Monat, in dem Ulrike Volmer das Budget des Mittagstisches beinahe komplett ausreizen musste. Doch
für die Resonanz hat es sich gelohnt. Vor dem Essen wurden mit Hilfe der Kinder und Jugendlichen die Gerichte den entsprechenden Ländern zugeordnet, man besah sich die jeweiligen Nationalflaggen
und am Ende gab es für jeden Interessierten noch die Möglichkeit, Fussballbilder zu tauschen oder ins Jugendzentrum-eigene Panini Album einzukleben. Dokumentiert wurde das Ganze auf der
Facebookseite der Einrichtung und fand auch dort großen Anklang.
Zum Abschluss möchte ich noch wissen, wie man denn so über die Zukunft denkt. Ob das Konzept sich bewährt hat. „Es wäre schön, wenn wir das weiterhin ständig anbieten könnten, weil das von den
Kindern einfach gebraucht wird. Man merkt das.“, ist die entschlossene, ernste Antwort auf diese Frage und Ulrike erzählt von den Kindern, die direkt von der Schule zu ihnen kommen und für die
noch vor fünfzehn Uhr eine kleine Butterbrotzeit angeboten wird, weil sie meistens seit dem Morgen nichts gegessen haben und es sonst nicht aushalten.
Man merkt deutlich die Leidenschaft, die hinter diesen Worten steckt und ebenso die Besorgnis und den Willen, zu helfen. Ein Jugendzentrum, das die Probleme seiner Besucher erkannt hat und sie
angegangen ist. Ein Konzept, dessen Qualität sich über die Jahre hinweg gehalten und etabliert hat. Eine Leistung, die es verdient hat, anerkannt und wahrgenommen zu werden.
Inzwischen sind die EM – Wochen vorbei, die Schulzeit neigt sich dem Ende zu, doch für das Jugendzentrum steht das nächste große Projekt an: Ferienprogramm. Zwei Wochen Bastelaktionen, Ausflüge,
Spiel & Spaß – und natürlich mit leckerem, selbst gekochten Mittagessen à la Ulli.
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